Die Entstehung einer digitalen Identität
Wenn Du meinen User- oder Künstlernamen musicfiler siehst, wie würdest Du ihn spontan aussprechen? Wetten, Du sagst "Musicfilter"?
Keine Sorge, das geht fast jedem so. Seit der Geburt dieses Namens im Jahr 2004 hat sich die falsche Aussprache zu einem lieb gewonnenen Wortwitz entwickelt. Aber hinter dieser kleinen Verwechslung verbirgt sich eine Geschichte über Kreativität, die frühen Tage des Internets und die Vision, schon als 14-Jähriger eine eigene digitale Marke zu schaffen.
Die Wahl des Namens war damals alles andere als zufällig. Es war eine technische Notwendigkeit, gepaart mit einem kreativen Funken.
Als Teenager mit wenig Taschengeld war der Traum von einer eigenen, kurzen Domain schnell geplatzt. Ich musste erfinderisch sein. Das Ziel: Ein Kunstwort, das meine beiden größten Leidenschaften vereint: Musik und Informatik.
Rückblickend war das schon damals eine klare Entwickler-Identität. Man könnte sagen, ich sah mich schon 2004 als Filer digitaler Inhalte. musicfiler ist somit der kreative Schnittpunkt zwischen technischer Struktur und künstlerischer Freiheit.
Die Vision, eine Marke zu schaffen, habe ich seitdem nie aus den Augen verloren. Das erste Logo war eines meiner ersten Design-Projekte, und der Name entwickelte sich weiter und ist heute:
Die ursprüngliche Anekdote der Verwechslung hat sich mittlerweile in die DNA des Namens integriert und seine Bedeutung erweitert.
Die Aufgabe, die hinter dem Namen steckt, ist vielschichtig: musicfiler steht zum Beispiel auch für das ständige Bestreben, meine über viele Jahre gesammelte und fleißig digitalisierte Musik zu archivieren – ohne nervige Redundanzen und für mich zu jeder Zeit schnell auffindbar.
Aber die heutige Tätigkeit als DJ hat dem Namen eine zweite, ebenso wichtige Bedeutung gegeben: musicfiler ist auch derjenige, der Musik filtert.
Als DJ ist das Phänomen, beim Auftritt das richtige Stück zu spielen, keine Glückssache, sondern eine technische und emotionale Herausforderung. Ich könnte einen musicfiler daher auch als jemanden beschreiben, der danach strebt, eine technische Lösung dafür zu finden: Aus den Millionen von Dateien den perfekten nächsten Titel vorherzubestimmen, der die Stimmung und das gewünschte Gefühl beim Publikum projiziert – sei es Glück, Zufriedenheit oder nachdenkliche Melancholie. Wohl gemerkt, damals wusste ich noch nicht, dass ich heute keine CDs und Booklets mehr durchblättern muss um einen Titel zu finden. Die Technik hat sich in der Zwischenzeit auch weiterentwickelt und wer weiß schon wie lange es noch dauert, bis die Technik in der Lage ist unsere Gefühle und Emotionen aus dem inneren zu lesen und uns die passende Musik dazu vorspielt.
musicfiler ist nicht nur ein Name, sondern für mich eine Vision und Lebenseinstellung die sich aus Impression, Musik und Lifestyle live, ja zu jeder Zeit aufs neue ergibt. Nicht nur das Archiv, das Filter-System oder die technische Blaupause einer digitalen und kreativen Reise. Die Kombination aus Archivieren (filer) und Auswählen (filter) macht die "Marke" heute runder und stärker als je zuvor.
Was denkst Du?
Wie organisierst Du Deine digitalen Archive?
Ich freue mich auf Deine Kommentare!